Einen Moment...

Verbrechen der Liebe gewinnt

homo.net Info vom 20. Mai 2021
von Webmaster Jan

 

„Liebe ist kein Verbrechen.“ Große Worte findet Außenminister Heiko Maas (SPD, 54) am internationalen Tag gegen Homophobie. Er findet in ALLEN Gesellschaften weltweit Diskriminierung oder sogar Gewalt gegen Menschen, „die nicht in ein tradiertes Bild geschlechtlicher Zuordnung passen.“

Hoffen wir, dass er solch große Worte auch finden wird, wenn er demnächst in Katar die Fußballweltmeisterschaft besucht, wenn er arabische Amtskollegen trifft oder deutsche Wirtschaftsinteressen in China vertritt.

Homophobie ist hier noch immer weit verbreitet. Sie wird öffentlich geduldet statt geächtet, auch von Herrn Maas und seinen Kollegen.

Gerade noch hatte die Glaubenskongregation der katholischen Kirche behauptet, Priester dürften gleichgeschlechtliche Paare nicht segnen, weil Gott Sünde nicht segnen könne. Ich dachte bisher, der Allmächtige könne alles. Wie gut, dass Er viele Stellvertreter auf Erden hat, die erledigen, was Er offenbar doch nicht kann. In der Aktion „Liebe gewinnt“ haben etliche Priester und Bischöfe am 10. Mai landesweit schwule Paare gesegnet.

Kirchenrechtler halten das kirchenrechtlich für unbedenklich. Der Ungehorsam werde zu keinen arbeitsrechtlichen Konsequenzen führen. Es ist nicht zu erwarten, dass es zu einem eigentlich wünschenswerten Schisma kommt, zu einer Glaubensspaltung in homophobe Christen und ALLE Nächsten liebende Gläubige.

Henry Frömmichen (21) war kirchenrechtlich nicht so gut beraten, hatte wohl auch die AGB seines zukünftigen Arbeitgebers nicht gründlich genug studiert. Er flog in München aus dem Priesterseminar, weil er schwul ist. Problematisch ist das in der Kirche nur dann, wenn man es nicht heimlich treibt, wie alle ordentlich heuchelnden schwulen Priester und -seminaristen.

Henrys „Prince Charming“ war Teilnehmer einer sinn- und geschmacksentleerten Sendung auf dem Qualitätssender VOX: Junggesellen suchen den Partner fürs Leben. Hatte er den in Henry gefunden? Wir wissen es nicht. Was inzwischen alle wissen: Henry hatte ein Selfie mit Prinz gepostet. Aus der Traum vom Traumberuf Priester. Woher die Kirchenhäupter, die ihn feuerten, eine schwule Schundsendung kennen, konnte nicht abschließend geklärt werden.

Jung Henry hat sich inzwischen vom Schock des Arbeitsverbotes erholt. Er ist wieder ganz im Glück. Am 10. Mai durfte er bei der Aktion „Liebe gewinnt“ leibhaftig am Altar stehen und sogar die wahrlich schwulen Fürbitten vorlesen. Diesmal allerdings zum Ministranten degradiert, trotzdem überglücklich. Und wieder Single. Für den Traum vom Priesteramt hatte er seine Beziehung mit einem Mann beendet, war bereit, zum gewöhnlichen Heuchler zu werden und seine Sexualität zukünftig zu verleugnen. Das schütze ihn nicht vor dem endgültigen Rausschmiss aus dem Seminar.

Ahnen seine Rausschmeißer, dass seine Homosexualität ewiglich unveränderlich ist? Es ist bemerkenswert, dass noch immer Männer für abergläubischen Klimbim ihrer sexuellen Identität entsagen. Das ist schon bei heterosexuellen Pfarrern im Zölibat ein gesundheitlich fragwürdiges Unterfangen. Bei Schwulen im Zölibat wird nicht nur die Ausübung unterbunden, sondern die ganze Existenz ihrer Sexualität verneint. Zu diesem ethisch abenteuerlichen Spagat scheinen noch immer viele schwule Männer bereit zu sein.

Irgendwann ist es Zeit, zu gehen. Wie das geht, ist in jedem Bundesland anders geregelt, jedoch problemlos im Internet zu erfragen: „Wie trete ich in [*Dein Bundesland hier*] aus der Kirche aus“.

Suchen. Machen. Sparen.

Denn Kirchensteuern sind danach nicht mehr fällig. Es kann sich bei großem Andrang durchaus lohnen, einen kostenpflichtigen Notar jetzt zu beauftragen, statt länger auf einen kostenlosen Termin zu warten. Auch Verstellung und Heuchelei sind anschließend nicht mehr nötig. Die Kölner sind am weitesten. Dort munkelt man bereits: Der Letzte macht das Licht aus.

Am kommenden Wochenende kommt der Heilige Geist zu den Gläubigen. Wir sehen in der weißen Taube ein Symbol für den Frieden. Ob dieses Zeichen des Friedens von den an heilige Geister Glaubenden erkannt wird? Der Friede sei mit euch ALLEN.

Frohe Pfingsten
Jan
Webmaster
vom homo.net Team

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